Teilprojekt Köln: Aushandlung von Belonging und Citizenship unter Berücksichtigung sozialer Kategorisierungen
Im Zentrum des Forschungsinteresses der Teilprojekte Köln und Hannover in der Förderphase 2014-2016 stehen Konstruktionsprozesse kultureller Differenz sowie Aushandlungen von Citizenship und Belonging in Lateinamerika. Das Teilprojekt Köln untersucht die Verbindungen zwischen Differentiated Citizenship und Ethnizität. Die Analyse von Interdependenzen sozialer Kateogorisierungen, insbesondere Ethnizität und Klasse, steht nach wie vor im Fokus. Die Frage dabei ist, wie Differentiated Citizenship in Form von differenzierten Rechten im Bildungsbereich einen (Re-)Ethnisierungsprozess und neue Arten von Belonging hervorruft und welche Konsequenzen dies in konfliktiven Situationen hat. Als Fallbeispiel wird hier das Sammelschutzgebiet Reserva Extrativista Tapajos-Arapuins im brasilanischen Amazonasgebiet untersucht.
Darüber hinaus entwickelt das Teilprojekt Köln mit dem Teilprojekt Bielefeld zusammen Schulmaterial zum Thema Brasilien im Kontext des Globales Lernens und arbeitet mit dem Teilprojekt Hannover an der Sensibilisierung für Trainer mit dem Schwerpunkt Anti-Rassismus und Postkoloniale Perspektiven im Bereich Globales Lernen und Interkulturelle Trainings.
Außerdem wird, aufgrund zunehmender globaler Verflechtungen, eine vergleichende Perspektive mit anderen Weltregionen angestrebt. Dies soll durch bereits bestehende Kontakte und eine vertiefte Zusammenarbeit mit ForscherInnen, die in bestehenden Schwerpunkten der beteiligten Universitäten Köln und Hannover zu Afrika arbeiten, erreicht werden.
In der Förderphase 2010-2014 untersuchte das Teilprojekt Köln Interdependenzen sozialer Kategorisierungen wie Ethnizität, Klasse, Geschlecht, Religion, Alter, regionale Herkunft etc. als Ein- bzw. Ausschlusstechniken und ging deren alltäglichen Folgen nach. Zudem wurde geprüft, ob und wie die Konzepte Citizenship und Belonging die vielschichtigen Ein- und Ausschlüsse analysierbar machen können.