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Teilprojekt Bonn: Kollektive Artikulationen von Citizenship in Madrid

In der Föderphase 2014-2016 werden im Teilprojekt Bonn Aktivierung von Belonging und Citizenship im Kontext von Migration in Madrid untersucht. Die Krise seit 2008 hat die gesellschaftliche Positionalität von Migrant_innen und Migrant_innenorganisationen allgemein verschärft und dabei Praktiken, ontologische Formen des (citizen) Werdens und der Artikulation von claims (Rechtsansprüchen) beeinflusst. Seitdem können aber auch zunehmend selbstorganisierte soziale Solidaritätsbewegungen beobachtet werden, die herkunftsunabhängig funktionieren. Ein Charakteristikum der sozialen Bewegung 15M war die scheinbar führungslose kollektive Artikulation von Citizenship die durch schwarmartige, rhizomatische Vernetzung möglich wurde. Sowohl Migrant_innenorganisationen als auch soziale Bewegungen und Gruppen nutzen dabei die kollektive Ebene, um Citizenship zu artikulieren.
Im Sinne der Umsetzung des Praxisbausteins der zweiten Projektphase werden mehrere Workshops mit MigranInnenorganisationen und Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit organisiert. Vorträge von AktivistInnen, PraktikerInnen und WissenschaftlerInnen sollen neben einer inhaltlichen Auseinandersetzung auch eine Debatte über die praktische Anwendbarkeit der Konzepte leisten.
In der Förderphase von 2010-2014 wurden die Konzepte Ethnicity, Citizenship und Belonging aus der Perspektive transnationaler Migrationsforschung untersucht. Belonging wurde dabei als sozial konstruiert und imaginiert betrachtet, so dass an relationalen und multiplen Bindungen individuell handelnder Akteure und zugrundeliegenden Raumannahmen angesetzt wurde, um ein dichotomes Verständnis von Inklusion und Exklusion aufzubrechen. Citizenship verstanden als (alltagspraktische) Handlungen und politische claims beziehen das Wirken von Migrantinn_en die weitgehend von politischen Partizipationsmöglichkeiten ausgeschlossen sind mit ein. Der „Akt“ der Grenzüberschreitung translokalisiert und animiert dabei Raumwahrnehmungen und definiert diese als sozial-materielle Hybride neu.

Mitarbeiterinnen